Vorsicht, diese Rezension wird lang, es ist eher ein "Erlebnisbericht" über mein Leben mit dem Roomba 620 seit 2013, ich habe immer wieder was ergänzt über die Jahre. Für eilige Leser schnell einige Stichpunkte: + Bezahlbare Lösung für vollautomatisches Staubwischen am Boden + Bequem (wenn man der Reinigungs- und Wartungsaufwand nicht berücksichtigt) + "Boah"-Effekt (zunehmend abnehmend, inzwischen sind die Roboter sehr verbreitet) + Haustier-Verträglichkeit ist wahrscheinlich (mit meinen 2 Hunden gibts keine Akzeptanzprobleme). - Verursacht mit der Zeit Schäden an Möbeln, Tür-, Putz- und Teppichkanten - Bleibt - je nach baulichen Gegebenheiten - an gewissen Hindernissen (Schwellen, Sesselgestelle, unterm Sofa) hängen - Reinigungsleistung einem "richtigen" Staubsauger hoffnungslos unterlegen - Mit der Zeit zunehmend hohe Betriebskosten (Strom + Ersatzteile + Zeitaufwand für Wartung) - Fehlkonstruktionen: Bugrad, fehlende Staubabdichtung des Innenlebens, Hinderniserkennung unzuverlässig. - Ladestation zu leicht, und zunehmend Ladegeräusche - Gerät ist generell sehr laut - Kann nur sehr einfache Wohnungen in einem Rutsch abfahren - Verlorene Haare von Haustiere mit langem Fell ruinieren das Bugrad - Mag nur vollkommen trockene Verschmutzungen, feuchte Verschmutzungen (Hundehäufchen) verteilt er großräumig Fazit: wenn man den "Boah" Effekt abzieht, und den Zeitaufwand für Reinigung und Wartung/Reparatur des Geräts berücksichtigt sowie die Betriebskosten für Ladestrom, die Kosten für Verschleiß- und Ersatzteile, auch bedenkt dass der Roomba ohne manuellen Eingriff (umsetzen) nur sehr einfache Wohnungen komplett abfahren kann, ziemlich viel Krach macht, und noch dazu eine mechanische Lebendauer von (bei täglichem Gebrauch + langfellige Haustiere) nur um die 3 Jahre erreicht (danach muss man massiv basteln oder einen Neuen kaufen) ... dann fragt man sich schon, ob sich der Roboter gelohnt hat. Würde ich die optischen Schäden an Türen, Teppichen und Möbeln, die er verursacht, auch noch mit einigen 100 Euro in Geld ansetzen, wäre er zweifelsohne ein Verlustgeschäft. Letzte Änderung: 5/2018 Stand der Dinge von 2013/2014 (Die Ur-Rezension) An sich wäre das Gerät ein Traum, es saugt meine Wohnung (Fliesenböden und kurzflorige Teppiche) tadellos. Möbel groß umstellen musste ich nicht. Ab und zu verfängt sich der Roomba im Esszimmer zwischen Stuhlbeinen, aber er befreit sich mit geduldigem Vor-Zurück stets selber wieder. Im ersten Moment war ich natürlich - wie andere auch - von der Saugleistung nicht begeistert, im Vergleich zu einem "richtigen" Staubsauger ist das gerade mal jämmerlich, das Gerät ist - wie alle anderen Geräte seiner Klasse - eher eine "fahrende Fusselbürste mit Staubabsaugung". Aber dann merkt man, dass der Roomba seine Wirkung durch seine Regelmäßigkeit erzielt: lässt man ihn jeden Tag laufen, ist die Wohnung merkbar sauberer, weil looser Staub sich gar nicht erst festsetzen kann. Außerdem fährt der Roomba auch unter Betten und Kästen, wo man mit dem Staubsauger nur schwer hinkommt. Man sollte das allerdings tunlichst nur machen wenn man außer Haus ist, das Gerät macht ziemlich viel Lärm. Abgesehen davon knallt er nach meinem Geschmack sehr heftig gegen Wandsockel, Möbelbeine und Ecken ... ich hoffe nicht, dass er im Lauf der Zeit Schäden verursacht. (-- siehe Anm 7/2015 unten). Apropos Reinigung: der Roomba hat keinen Staubsack, daher setzt sich im Inneren recht schnell ein ziemlich unappetitilicher Siff fest. Alle paar Monate bekommt der Roomba von mir deshalb eine Generalreinigung verpasst, das Innenleben lässt sich sehr gut zerlegen, abwischen, und wieder zusammenbauen. Leider hat er aber auch einige unangenehme Konstruktionsmängel, was man einem Gerät dieser Preisklasse nicht gerne verzeiht. Es beginnt damit, dass die Erkennung von Abstürzen nicht zuverlässig läuft. Meistens erkennt er die Treppe, die meine beiden Hausteile trennt (Split-Level Haus), und macht kehrt, aber wenn er zufällig mit vollem Tempo annähernd gerade drauf zufährt, bremst er zu spät, und stürzt mit dem Vorderrad ab. So hängt er dann hilflos am oberen Treppenende und piepst um Hilfe. Auch an einem Wanddurchbruch passiert ihm das immer wieder, da kann er sich zwar (da er nur schräg drauf zufahren kann) im Rückwärtsgang meistens von der Kante ziehen und weitermachen, aber man erschrickt natürlich erst mal, weil es dahinter 1m in die Tiefe ginge, da möchte man seinen Roomba lieber nicht hinunterfallen sehen. Auch an einer etwa 2cm hohen Schwelle scheitert er, die überfährt er mit dem Vorderrad, und setzt dann mit dem Geräteboden auf und hängt hilflos in der Luft. Dasselbe passiert, wenn man Sessel mit flach auf dem Boden aufliegendem Gestell ("Freischwinger") stehen hat, auch auf diese läuft der Roomba auf und hängt dann fest. Auch oben kann er sich einklemmen, wenn er unter ein Möbelteil fährt, unter dem gerade nur fast so viel Platz frei wie der Roomba hoch ist. Dies alles kann man verhindern, indem man Roomba-feindlich gebaute Sessel wegräumt, und Roomba-feindliche Spalte etwas vergrößert (ein Anti-Rutschpad unter die Sofafüße geklebt, dann steht es 3mm höher, das reicht dass der Roomba frei unten durch passt) oder indem man sich Sender für "virtuelle Wände" dazukauft, die lassen - richtig aufgebaut - den Roomba vor den Problemzonen umkehren. Die virtuellen Wände arbeiten allerdings nicht gerade genau (ca 10-20cm), der Staubsauger weicht den Problemzonen also eher großräumig aus, und ein Teil des Raums wird nicht gesaugt. Ich hätte es schlauer gefunden, wenn die virtuelle Wand (einstellbar?) den Roomba nicht umdrehen ließe, sondern nur seine Fahrgeschwindigkeit herabsetzen würde. Nächstes Porblem: am Ende seiner Arbeit oder Akkulaufzeit kehrt der Roomba zu seiner Ladestation zurück. Da diese größtenteils aus Luft und federleichtem Plastik besteht, steht sie nicht sehr sicher. Der Roomba schiebt das Teil einfach beiseite. Der Tipp, sie mit dem Rücken zur Wand aufzustellen hilft natürlich, aber es kommt leider oft vor, dass der Roomba das Teil während des Staubsaugens anrempelt und verschiebt/verdreht, und dann kann er manchmal nicht mehr in die Ladestation zurück. Das eigentliche Netzteil ist ein extra Klotz, und stört, weil sich der Roomba gerne in den herumliegenden Stromkabeln verhakt. Das Netzteil zusammen mit einem Gewicht in die Ladestation zu integrieren hätte m.E. beide Probleme gelöst. Im Moment steht sie bei mir zwischen zwei Blumenkübeln, dann kann er sie nicht mehr seitlich anrempeln. Allerdings dauert es nun - je nachdem wo der Roomba mit em Staubsaugen aufhört - teilweise sehr lang, bis er die Ladestation wieder findet. Hauptproblem ist allerdings das Bugrad. Das Problem trifft verstärkt Haustierbesitzer. Bei jeder Saugfahrt wickeln sich Hunde- und Katzenhaare um die Achse des Bugrades und zerstören dessen sehr einfach gemachte Aufhängung innerhalb weniger Monate, auch wenn man die Achse regelmäßig herausbaut und die Haare entfernt. Das Bugrad fällt dann einfach heraus und lässt sich nicht mehr befestigen. So lange das Gerät Garantie hat, schickt der Hersteller auf Anschreiben hin schnell und unbürokratisch ein Neues, der Austausch erfordert kein Werkzeug und ist mit wenigen Handgriffen zu erledigen, aber was wird werden wenn die Garantie abgelaufen ist? Eine endgültige Lösung scheint man nicht anzustreben, ich bekomme jedes Mal das genau gleiche untaugliche Teil zugeschickt, und es ist nach 4-6 Monaten folglich wieder kaputt. Auch eine Warnung vor diesem Problem, und Hinweise wie man es mildern könnte bekam ich bisher nicht - wozu hat man mir eigentlich bei der Registrierung eine E-Mail Adresse abgenötigt? Apropos Haustiere: meine beiden (ziemlich relaxten) Hunde haben den Roomba von Anfang an nicht groß beachtet. Keine Pfoten, kein Schwanz, konkurriert nicht um Leckerli - uninteressant, Möbelstück. Der eine Hund verzieht sich, wenn der Roomba loslegt, mit einem verächtlichen Blick und einem eleganten Satz auf eine höhergelegene Position, der Andere lässt sich ungerührt anrempeln, weil er gelernt hat, dass das Ding eh ausweicht. Man hat sich innerhalb kuzer Zeit aneinander gewöhnt. Dass das immer so gut geht, darauf würde ich aber nicht wetten. Ironischer Weise schaden bei mir eher die Hunde dem Roomba, wei der - siehe Bugrad-Problem - arg mit den verlorenen Haaren zu kämpfen hat. Dann: der Roomba läuft bei mir fast täglich, also werden die Akkus nicht ewig halten. Sie haben sowieso nur 6 Monate Garantie, sind also als Verschleißteile zu betrachten. Es wäre daher schlau gewesen, wenn der Hersteller den Akku wechselbar gemacht hätte, aber der ist irgendwo im Bauch des Roomba verbaut. Nun gut, ein geschickter Bastler bekommt das Gerät sicher auf, aber dann erwartet einen, was man so im Internet liest - ein Spezialakku den man im freien Handel nicht kaufen kann. Roomba verlangt wohl heftige 70 Euro für das Ersatzteil. 9/2014 AL (12/2015) Das Problem mit der Achse des Bugrades habe ich dauerhaft mit einer gefederten Achse gelöst. Als Modellbauer habe ich auch das nötige Werkzeug (Drehbank) und Zugriff auf ganz kleine Druckfedern. Jetzt drückt sich die Achse sicher in den Halter des Bugrades, und lässt sich aber nach wie vor zur Reinigung mit einem Handgriff herausnehmen. Auslöser für den Aufwand war letztendlich, dass es der Roomba schaffte, sein Bugrad zu verlieren (vermutlich an einer Teppichkante) und es dann - man glaubt es kaum - auch noch zu verschlucken. Da das Rad zwischen den relativ weit voneinander entfernten Schutzdrähten der Bürsten durchpasst, hat es der Roomba überfahren, zwischen seine beiden Bürsten gezogen und dort verkeilt. Es gab einen lauten Knall und ratternde Geräusche, glücklicherweise war jemand im Haus und schaltete den Roomba sofort ab. Die eingebaute Rutschkupplung der Bürsten verhinderte das Schlimmste, und ich konnte das Rad durch entnehmen der Bürsten wieder herausholen. Die große Bürste mit den Borsten war allerdings hinüber, die Rutschkupplung hatte das viereckige Mitnehmerteil, das sich am Ende der Bürstenachse befindet, buchstäblich "rund gemacht". Da ich den Roomba gerne unbeaufsichtigt laufen lasse, und der Hersteller wie schon erwähnt nichts gegen das Problem tut, musste ich mir selber helfen. (7/2015): nach gut 2 Jahren Roomba muss ich den Anfangsverdacht leider bestätigen: der Roomba verursacht Schäden. Wände erkennt er, und nähert sich vorsichtig, exponierte Ecken rempelt er dagegen volles Karacho an. An mehreren Möbeln und Türen ist das Dekor unten, wo der Roomba gegen die Kanten fährt, bis hoch auf etwa 6cm beschädigt und teilweise abgeplatzt. Auch an den Esstisch- und Stuhlbeinen bilden sich in der "Roomba-Höhe" langsam aber sicher abgenützte Kanten und Schleifspuren. Den Wänden entlang habe ich kein Problem, weil ich dort überall Fliesen mit Randstreifen verlegt habe, die sind so hart dass der Roomba - was man an seinem verkratzen Gehäuse deutlich sehen kann - dort den Kürzeren zieht. Ungeschützte Putz- oder Holzkanten arbeitet er dagegen langsam aber sicher auf. Dasselbe gilt für Teppichkanten. 2016 - Erste Ausfallerscheinungen Inzwischen habe ich den Roomba mehrfach bis in seine tiefsten Innereien zerlegt. Ich bin jedes Mal hin und her gerissen: einerseits freut mich das sorgfältig und hochwertig gebaute, sehr montagefreundliche Innenleben. Boden abschrauben, und dann hat man eigentlich alles offen vor sich (yep, auch den Akku). Da lacht das Maschinenbauer-Herz: Material vom Feinsten, ein logischer, modularer Aufbau wie aus dem Lehrbuch, mehr als einen Kreuzschraubenzieher braucht man im Normalfall nicht um die Teile auseinanderzubauen. Weniger begeistert bin ich wenn ich sehe, wohin überall sich Staub und Siff vorgearbeitet haben, offenbar wurde auf Abdichtung der einzelnen Baugruppen wenig Wert gelegt. Einer der Defekte (Roomba "humpelt auf einem Rad" - siehe unten) wurde direkt durch mit Schmierfett verklumpten Siff verursacht. Auch einen Bauteileschaden (Mikroschalter gebrochen) musste ich inzwischen beheben. Eigentlich würde ich es vorziehen, das Innenleben - so toll es auch gebaut ist - nicht alle paar Monate zu zerlegen um es auszuputzen oder um Defekte zu beheben. Einmal bewegte sich der Roomba nur hoch "humpelnd" fort, und blieb immer wieder mit "Error 2" stehen - laut Internet will er damit sagen, dass sich seine Bürsten nicht so drehen wie er sich das vorstellt. Erst einmal dachte ich an einen Defekt der Bürsten, eventuell eine Spätfolge des verschluckten Bugrades, und spendierte ihm einen Satz neue - vergeblich. Also baute ich den gesamten Bürstenantrieb auseinander (Boden ab, den blauen Rahmen rausschrauben, und dann alles in seine Einzelteile zerlegen). Im Getriebekasten, der sich seitlich neben den Bürsten befindet, wurde ich dann fündig. Im Lauf der Jahre hat sich im Inneren (!) ein fester Klumpen aus verharztem Schmierfett, Haaren und Dreck gebildet. Offenbar ist der Getriebekasten nur ungenügend gegen das Eindringen von Staub abgedichtet. Die Siffklumpen blockierten irgendwann die feinen Zahnräder auf der Motorseite. Erstaunlich war, wie zäh das Zeug an Rädern und Achsen klebte, ich habe schließlich das ganze Teil auseinandergebaut, mit Spiritus ausgewaschen und unter Zugabe von neuem Fett wieder zusammengebaut. Jetzt läuft der Roomba wieder ruhig wie eh und je. 5/2016: Eine "anrüchige" Saugfahrt Der Roomba erkennt feste Hindernisse, wenn auch manchmal etwas spät (siehe Kanten-Rempelproblem), aber er hat keine optische "Fahrwegüberwachung", und keine Geruchssensoren. Sie haben so wie ich einen Hund oder eine Katze, und das Tier hat ein Häufchen gemacht? Sie bemerken es nicht und lassen wie üblich den Roomba ohne Aufsicht laufen? Autsch, man ahnt bereits, wo das hinführt. Die Realität ist noch schlimmer. Bedenken Sie weiters, dass der Roomba keine exakten Bahnen zieht wie ein Rasenmäher im Stadion, sondern eher wirr kreuz und quer fährt, die meisten Stellen auch mehrfach überfährt. Die anrüchigen Details spare ich mir, es hat Stunden gedauert, die fein verteilte Hinterlassenschaft aus dem Teppich und aus dem Innenleben des Roomba zu entfernen, ich musste die komplette Antriebs- und Bürsteneinheit auseinanderbauen und Teil für Teil putzen. Die Bürste habe ich gleich durch eine Neue ersetzt. 6/2016: Nächster Defekt: Antriebseinheit links Endschalter gebrochen Plötzlich mochte sich das linke Antriebsrad nicht mehr drehen. Bereits eine oberflächliche Untersuchung gab einen Hinweis: wenn man den Roomba einige Zentimeter hochhebt und dann wieder absetzt hört und fühlt man einen leichten "Klick" wenn die Räder ihre Endpositionen erreicht haben - offenbar ein Microschalter, welcher der Steuerung sagt, dass das Rad sich in der korrekten Position befindet. Links gab es keinen Klick mehr. Vermutung: Microschalter defekt. Also wieder Boden ab und Antriebseinheit rausbauen. Gottseidank ist der Roomba innen sehr sauber und montagefreundlich aufgebaut, die Antriebseinheit ließ sich leicht zerlegen (Feder vorher aushängen - siehe unten), und dann lag der Schuldige offen: der Microschalter hatte seinen Betätigungshebel verloren. Er lag noch im Gehäuse, ließ sich aber nicht wieder befestigen - Totalschaden. Baugleiche passende Microschalter mit Hebel zum Einlöten gibt es im Elektronik-Bauteilehandel (z.B. Conrad Art. Nr. 704738 - €1,30), das Aus- und Einlöten ist kein Kunststück wenn man Elektronik löten kann und entsprechend ausgerüstet ist, der Schalter sitzt auf einem kleinen Tochterplatinchen und ist sehr gut zugänglich. Eine Warnung noch zum Zerlegen der Einheit: die darin verbaute Feder ist sehr stark gespannt, lässt man sie einfach "sausen" knallt sie mit Schmackes ins Innere und könnte etwas beschädigen. Lieber vor dem Aufschrauben eine Schnur ans zugängliche Ende binden, dann die Feder aushaken und langsam entspannen. Auch für den Zusammenbau ist die Schnur dann nützlich, um ganz am Ende die Feder wieder zu spannen, eine gute Spitzzange um die Feder einzuhaken braucht man trotzdem. Und: die Verbindungsplatine mit dem Stecker zur Roomba Zentraleinheit wird von zwei winzigen Bölzchen in Position gehalten. Sobald man die Anstreibseinheit auseinandernimmt, fallen sie heraus und rollen davon. Es hat eine Weile gedauert, bis ich sie wieder gefunden habe. Beim wieder zusammensetzen darauf achten, dass der Platinenstecker wieder richtig herum eingebaut und mit den Bolzen arretiert wird, sonst gibt es keinen sicheren elektrischen Kontakt zur Zentraleinheit. Und ein weiteres Problem(chen) hat sich eingeschlichen: neuerdings gibt das Gerät beim Aufladen zirpende und gurgelnde Geräusche von sich. Scheint dass ihm der Öko-Solar Strom aus eigener Erzeugung besonders gut schmeckt. Mich störts nicht, im Wohnraum kann er ruhig vor sich hin Strom schlürfen, Ladestation im Schlafzimmer ginge dagegen gar nicht. Dieses Problem bestand am Anfang nicht, es fiel mir nach etwa 1 1/2 Jahren auf, und ist seither stetig zu beobachten. 6/2017, nächster Defekt: Motor links blockiert Wieder blieb der Roomba stehen. Rad blockiert. Normalerweise lassen sich die Räder von außen mit etwas Kraftaufwand drehen, Links ging das nicht mehr. Mit Gewalt ranzugehen empfehle ich nicht, auf Grund der vielstufigen Getriebeuntersetzung erzeugt man dabei ordentliche Kräfte in den Plastik-Zahnrädern. Also wie gehabt, linkes Bein rausschrauben und Getriebeeinheit zerlegen (siehe oben). Diesmal saß der Siff im Motor, hinten ist eine kleine Plastikscheibe dran (vermutlich ein Drehgeber für die Drehzahlkontrolle), darunter saß so viel Dreck dass er sich nicht mehr drehen wollte. Mit etwas Geduld und Druckluft ließ sich der Dreck entfernen. Ich war etwas skeptisch, ob eine so geringe Dreckmenge einen Motor blockieren kann: sie kann. Wer über ein abgesichertes Labornetzteil verfügt: man kann den Motor vorsichtig mit etwas Gleichspannung (5V/300mA) beschicken (Drähtchen am Stecker: + an rot, - an schwarz), wenn er in Ordnung ist schnurrt er dann los, und man weiß vor dem Zusammenbau dass er wieder funktionieren wird. Danach alles wieder zusammengebaut, und heureka, der Roomba surrt wieder los wie eh und je. Und ich schwanke wieder einmal: soll ich die Konstruktion nun loben, immerhin ist sie extrem sauber und reparaturfreundlich aufgebaut, oder soll ich (wieder mal) darüber fluchen, dass eine effiziente Abdichtung gegen eindringenden Staub unterlassen wurde. Und ich lerne staunend dazu, wie aggressiv feinster Hausstaub wirkt. Nicht nur, dass er zusammen mit Schmierfett Klumpen bildet, die einen Kleinmotor aufhalten können. Ich hatte doch eine gefederte Achse für das Bugrad gebastelt (siehe oben). Da ich gehärteten Stahl mit Hobbymitteln nicht bearbeiten kann, habe ich Messing als Material verwendet. Inzwischen hat das Bugrad, unter Zuhilfenahme von Hausstaub als Schleifmittel, einen guten halben Millimeter Material von der Achse abgetragen. Ich werde bald wieder eine neue machen müssen. Früher war das Rad alle 6 Monate kaputt, meine Konstruktion hat nun 3 Mal so lange gehalten, und läuft noch. Aber eigentlich lohnt sich das nicht: auf Ebay kann man das Rad komplett für 15 Euro (incl Versand) kaufen, und es ist mit einem Handgriff gewechset. Dafür kann man nicht lange im Bastelkeller stehen, außer man rechnet die Zeit auf das Hobby-Budget. Richtig dauerhaft war meine Lösung ja leider nicht, obwohl sie etwa 4 mal so lange hält wie das Original. Ich denke darüber nach, nochmal ein neues Rad zu kaufen und dann sofort staubdichte Lager einzubauen, es müsste beim Modellbauzubehör welche zu kaufen geben. Meine Konstruktion wird noch bis etwa Ende Jahr halten, spätestens dann muss ich aber wieder an das Problem rangehen. Ich berichte ggf, wie es gelaufen ist. Ergänzung 9/2017: Endlösung für das Bugrad-Problem Wie angekündigt habe ich das Bugrad mit Kugellagern aus dem Modellbau aufgerüstet. Stand heute (5/2018) ist das Bugrad-Problem damit gelöst. Man muss es nach wie vor alle paar Wochen ausbauen und die auf der Achse aufgespulten Hundehaare abwickeln, aber die Achse frisst sich nun nicht mehr in den Halter. Die Kugellager gibt es für kleines Geld (~€1,50/Stück) beim modellbauzubehör, die Bezeichnung ist 4x8x2 (4mm Achse, Aussen-Durchmesser 8mm, Breite: 4mm), man braucht eine Ausführung mit Bund und Dichtungen. Das Rad wird beidseitig mit einem 8mm Bohrer 4mm tief angebohrt, die Lager reingedrückt, fertig. Die Originalachse passt perfekt. Problemchen: ich habe die billigeren 2ZZ Lager eingebaut, mit der Zeit dringt der tückische Hausstaub aber durch die SPaltdichtung und sie neigen zum Blockieren. Demnächst baue ich 2RS Lager ein (Gummidichtung statt Stahlscheibe als Dichtung), die sollten noch besser geeignet sein.